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Energieausweis/Energiepass
Die Europäische Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden verpflichtet alle Mitgliedsstaaten einen Energieausweis für Gebäude einzuführen. Mit Inkrafttreten der EnEV2007 (01.10.2007), ist der Energieausweis in Deutschland gesetzlich eingeführt.
Der Energieausweis ist:
seit 01.01.2009 Pflicht für Wohngebäude
seit 01.07.2009 Pflicht für Nichtwohngebäude.
Wer benötigt einen Energieausweis?
* jeder fertige Neubau
* alle Bestandsimmobilien, die zu mehr als 50% erweitert werden
* alle Wohngebäude bei Verkauf und Neuvermietung
Warum Energiepass / Energieausweis?
In privaten Haushalten stellen die Heizkosten den größten Anteil der Betriebskosten dar. In Deutschland wird ein Drittel des gesamten Primärenergieverbrauchs für die Raumheizung und Warmwasserbereitung aufgewendet. Dennoch ist, anders als bei vielen Haushaltsgeräten und Autos, der Energieverbrauch von Gebäuden für deren Nutzer meist eine unbekannte Größe.
Der Energiepass/ Energieausweis soll auf dem Immobilienmarkt zu einem wirksamen Instrument für mehr Transparenz werden. Mit dem Energiepass-Label soll bald so selbstverständlich mit der Energieeffizienz geworben werden, wie es bei Kühlschränken und Waschmaschinen längst Praxis ist.
Berechnungsmethoden beim Energieausweis
Der Energierausweis kann auf Grundlage des Energiebedarfs oder des erfassten Energieverbrauchs ausgestellt werden.
Bei der Bedarfsberechnung werden alle relevanten Gebäudedaten (Wandaufbau und -stärke, Dachkonstruktion, bereits vorhandene Wärmedämmung, Fenster und Heizungsanlage) berücksichtigt und ergeben den theoretischen Wärmebedarf eines Gebäudes - unabhängig vom Nutzerverhalten.
Die Verbrauchsberechnung verwendet die Heizkosten der letzten 3 Jahre und spiegelt das Nutzerverhalten wieder.
Wahlfreiheit bei der Berechnungsmethode:
Die Wahlfreiheit zwischen der bedarfs- oder der verbrauchsorientierten Ermittlung galt bis zum 01.10.2008.
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Bedarf |
Verbrauch |
Neubau |
X |
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Wohngebäude von bis zu 4 WE
Wohngebäude vor dem 01.11.1997
unsaniert
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X |
- |
Wohngebäude von bis zu 4 WE
Wohngebäude vor dem 01.11.1997
bereits modernisiert nach WSVO von 1977 |
X |
X |
Wohngebäude von bis zu 4 WE
nach 1978
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X |
X
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Wohngebäude von mehr als 4 WE
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X |
X |
| Nichtwohngebäude |
X |
X |
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Der Energieausweis auf Basis der Bedarfsberechnung wird Gütesiegel mit Zukunft
Der Energieausweis informiert über die energetische Qualität eines Gebäudes. Zu diesem Zweck werden Eigenschaften der Gebäudehülle wie z.B. Wärmedämmung,
Fenster, Luftdichtigkeit usw. und der Heizungsanlage des Gebäudes erfasst und bewertet. Das Ergebnis wird in einem einfachen und leicht verständlichen farbigen Label dokumentiert. Der Energieausweis enthält darüber hinaus Hinweise und Vorschläge, wie die Energieeffizienz des Gebäudes durch energiesparende Maßnahmen verbessert werden kann.
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Der Energieausweis erlaubt dem Verbraucher einen unkomplizierten Vergleich zwischen unterschiedlichen Angeboten am Haus- und Wohnungs-markt. Das Reihenhaus muss mit dem freistehenden Einfamilienhaus und der Etagenwohnung in Bezug auf die Betriebskosten vergleichbar sein.
Als Hauptbestandteil des Energieausweises gelten die Modernisierungstipps beim bedarfsorientierten Ausweis für das Gebäude. Sie liefern dem Eigentümer wichtige Informationen und führen meist unmittelbar zu Investitionen in energiesparende Maßnahmenpakete.
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Quelle: dena
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Um den Energieausweis (bedarfsorientiert) kosteneffizient und unbürokratisch, gleichzeitig aber fachlich qualifiziert ausstellen zu können, ist eine Begehung des Gebäudes durch einen qualifizierten Aussteller erforderlich. Ferndiagnosen auf der Grundlage allgemeiner Checklisten erlauben keine vergleichbar qualifizierte Einschätzung eines Gebäudes.
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Dipl.-Ing. (TH) Architektin Monika Brölingen ist zugelassene Vor-Ort-Energieberaterin und eingetragene Energieeffizienz-Expertin
für Förderprogramme des Bundes (KfW und BAFA), der dena sowie Mitglied in der Klimaschutzkampagne zur CO2-Minderung des Bundes und berechtigte Ausstellerin für den Energieausweis für Gebäude mit einer Gültigkeit von 10 Jahren.
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